27.06.2012
EKM-Landessynode in Erfurt geht zu Ende

Haushalt beschlossen
Aufruf zum Engagement gegen Rechtsextremismus

Mit einem Gottesdienst geht am heutigen Samstagnachmittag (19.11.) die Tagung der Landessynode der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) in Erfurt zu Ende. Am vierten und letzten Sitzungstag haben die 86 Kirchenparlamentarier den Haushalt mit einer Plansumme von 160 Millionen Euro beschlossen. Damit verfügt die EKM über gut 14 Millionen Euro mehr als im Vorjahr, so dass stärker in die Risikovorsorge investiert werden kann.

Angesichts der aktuellen Diskussion um Rechtsextremismus beschloss die Landessynode einen Aufruf an die Kirchengemeinden "zu Wachsamkeit und klarer Rede gegenüber jedweder Form von Extremismus und Verletzung der Menschenwürde". Weiter heißt es mit Bezug auf den Bericht von Landesbischöfin Ilse Junkermann: "Die Landessynode teilt das Erschrecken, dass rechtsextremes Gedankengut in der Mitte der Gesellschaft und darum auch in unseren Gemeinden vorhanden ist". Außerdem wird den Kirchengemeinden empfohlen, sich mit dem Beschluss der EKD-Synode vom 9. November zum Engagement gegen Rechtsextremismus zu befassen. Dort wird unter anderem die Bundesregierung aufgefordert, dieses Engagement dauerhaft zu förden. Christen werden zum engagierten Protest ermutigt, für gewaltfreie Blockaden von Neonazidemonstrationen wird Verständnis gezeigt.

Ein inhaltlicher Schwerpunkt der Tagung war das Thema "Kirche und Familie". Beraten wurde ein 32-seitiges Papier, erarbeitet von der Bildungskammer der EKM. Will Kirche Familien erreichen, "muss sie sich zu ihnen auf den Weg machen", heißt es darin. Die Synode beauftragte das Landeskirchenamt, die Impulse aus dem Papier umzusetzen. So sollen verschiedene Projekte zum Thema geprüft werden. Dazu gehören das Erstellen eines kirchlichen Familienatlasses und das Initiieren eines Wettbewerbes, der innovative Projekte der familienbezogenen Arbeit fördert und öffentlich macht. Ein weiterer Vorschlag betrifft das Ausweisen von Modellregionen unterschiedlicher Struktur, um zu erproben, wie sich familienorientierte Angebote vernetzen sowie neue Handlungsformen integrieren lassen.

Zum Thema evangelische Schulen unterstrich die Landessynode, dass sie ein bereichernder Bestandteil der Bildungslandschaft in Mitteldeutschland sind, den es zu erhalten und auszubauen gilt. Schulstiftungen, Landeskirche und Diakonie sollen die Interessen der freien Schulen gemeinsam vertreten.
Die Synodalen wählten zudem Johann Schneider zum neuen Regionalbischof für den Propstsprengel Halle-Wittenberg. Schneider wird den bisherigen Propst Siegfried T. Kasparick ablösen, dessen Amt nach zehn Jahren im August 2012 endet.
Als Stellvertreterin für Landesbischöfin Ilse Junkermann wählte die Synode die Meininger Pröpstin Marita Krüger. Sie tritt die Nachfolge des jetzigen stellvertretenden Landesbischofs, Regionalbischof Dr. Hans Mikosch aus Gera, an. Er wird am 4. Dezember in den Ruhestand verabschiedet.