08.11.2015
Martinstag in Erfurt

Martini hat für Erfurt eine ganz besondere Bedeutung, da man des Erfurter Stadtpatrons, des heiligen Martin von Tours, gedenkt sowie des großen Reformators Martin Luther, der am 10. November 1483 geboren wurde und später auch in Erfurt gelebt hat. Deshalb begehen die beiden großen Kirchen Martini gemeinsam als ökumenisches Fest.

Am 10. November wird um 10 Uhr der Martinimarkt auf dem Domplatz mit Evangelischem Posaunendienst, Ökumenischer Andacht mit Senior Matthias Rein, Szenischem Spiel und symbolischer Mantelübergabe eröffnet. Anschließend folgt ein Bühnenprogramm, an den Marktständen gibt es unter anderem Martinsgänse und -hörnchen, Laternen und Kerzen. Um 17.15 Uhr wird auf der Marienwiese das Martinsspiel aufgeführt, anschließend geht der Umzug mit St. Martin und seinem Pferd auf den Domplatz zur ökumenischen Martinsfeier mit tausenden Erfurtern und Gästen (18 Uhr). Die Predigt hält der katholische Bischof Ulrich Neymeyr. Bereits um 16.45 Uhr beginnt in der Erfurter Augustinerkirche eine Martinsfeier für Kinder und Familien, um 19 Uhr schließt sich im Kreuzgang des Klosters das Martinslieder-Singen mit dem Posaunenchor bei Glühwein und Martinshörnchen an. Zum Thema "Der streitbare und lustige Luther" wird um 19.30 Uhr in den Lutherfestsaal geladen, zur Augustiner-Tafelrunde mit Altbischof Horst Hirschler und Musik von Klara vom Querenberg. Als Hinführung zur großen ökumenischen Martini-Andacht auf dem Domplatz lädt die Evangelische Predigergemeinde in Erfurt Kinder und Familien zur Martiniandacht in die Predigerkirche ein (17 Uhr). Anschließend werden am Martinsfeuer auf dem Schulhof des Ratsgymnasiums Martinshörnchen geteilt. Etwas anders wird Luthers Geburtstag am 10. November am Luther-Denkmal am Erfurter Anger begangen (10.30 bis 17.30 Uhr). Die Arbeitsgemeinschaft Kirche und Judentum in Thüringen wird dem Reformator eine goldene Schärpe umlegen, weil er die Kirche zurückgeführt habe zu ihrer Quelle, zu Gottes Wort in der Bibel. Zugleich aber wird die Statue an diesem Tag eine Augenbinde tragen - als Ausdruck für Luthers Blindheit gegenüber den Juden. Martin Luther habe nicht glauben wollen, dass das jüdische Volk von Gott geliebt ist, so die Initiatoren des Projekts.

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