06.08.2016
Skulpturen von Walter Green

Mit einer Vernissage am Sonntag, dem 7. August 2016, 11.15 Uhr, eröffnet die Evangelische Predigergemeinde ihre Werkausstellung mit Skulpturen von Walter Green. Unter dem Titel „Bitte berühren“ werden die Holzskulpturen zum Befassen bis zum 9. Oktober Dienstag bis Samstag von 11 bis 16 Uhr sowie Sonntags, 12 bis 16 Uhr, in der Predigerkirche zu sehen sein.

Walter Green (*1952) aus Mecklenburg verwendet Eichenbalken aus Abbruchhäusern. Die Balken haben eine lange Geschichte hinter sich. Bei der Bearbeitung wird unter einer Schicht aus Staub, Nägeln und Vergangenheit die interessante, faltenreiche Haut des Balkens sichtbar. Sie enthält Lebensspuren, die es zu würdigen und möglichst zu erhalten gilt.

Darunter befindet sich kerniges Eichenholz, das in seiner leuchtenden Reinheit überrascht. In der Spannung zwischen äußerer Rauheit und innerer Reinheit, zwischen hell und dunkel, Eros und Tod liegen die Lebendigkeit und unsere flüchtige Mitte.

Damit werden Empfinden und Erfahrungen angesprochen, die jedem von uns bekannt sind. Wer sich der Botschaft öffnet, kann sich in eigene Räume führen lassen. Es geht um das Vergehen und Werden, um die Art und Weise menschlicher Begegnung. Green ist mit seinen Skulpturen auf der Suche nach der Mitte: der eigenen Mitte, und dem, „was die Welt im Innersten zusammenhält“. Deutlich wird hier auch eine christliche Sicht.

Die Skulpturen bieten mehr, als über die gewohnte Wahrnehmung durch das Auge und eine distanzierte Wahrnehmung im Kopf erfassbar ist: Bei hautähnlich samtig bearbeiteter Oberfläche lädt die Wärme des Holzes auch zum Befassen mit den Händen ein. „Wenn ihr´s nicht fühlt, ihr werdet`s nicht erjagen“ (Goethe im Faust).