28.11.2023
8. Tagung der XVII. Kreissynode am 11. November 2023

Der Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober in Israel und dessen Folgen für die Weltgemeinschaft spielten eine wichtige Rolle  auf der 8. Tagung der XVII. Kreissynode des Evangelischen Kirchenkreises Erfurt am 11. November im Johannes-Lang-Haus in Erfurt.

Als Zeichen der Solidarität mit Israel verabschiedeten die Synodalen eine Erklärung der Kreissynode. Darin wird das Entsetzen über den Terrorakt der Hamas am 7. Oktober in Israel  formuliert. Zugleich verurteilen die Synodalen in der Erklärung Beifallsbekundungen für den Terror der Organisation sowie antisemitische Äußerungen in Deutschland. „Wir fordern ein Ende des Hamas-Terrors und beten für ein friedliches Miteinander der Menschen und Völker im Nahen Osten“, heißt es am Ende der Erklärung, die von den Synodalen einstimmig verabschiedet wurde. Zuvor hatten Senior Dr. Matthias Rein und Präses Dr. Ulrich Born die Synodalen über ihren Besuch beim Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde in Erfurt, Prof. Dr. Reinhard Schramm, informiert. Anfang November hatte Schramm für die Jüdische Landsgemeinde angekündigt, den Runden Tisch der Religionen in Erfurt verlassen zu wollen. Als Grund hatte Schramm gegenüber der Presse formuliert, dass er bei den Teilnehmern des Runden Tisches Mitgefühl und eine klare Verteilung des Angriffs durch die Hamas in Israel vermisse.
Weiteres wichtiges Thema auf dem Kreissynode waren neue Formen der kirchlichen Arbeit. „Unsere Gesellschaft hat sich stark verändert. Vielen Menschen fehlt der Bezug zur Kirche“, sagte Dr. Ulrich Born Born, der Präses des Kirchenkreises Erfurt, auf der Synode. „Deshalb brauchen wir spannende, möglichst niedrigschwellige Projekte als Türöffner “, so Born. Ein solcher Türöffner können die so genannten „Erprobungsräume“ sein. Die Erprobungsräume wurden im Jahr 2015 von der Evangelischen Kirche Mitteldeutschland (EKM) auf den Weg gebracht. Begleitet und teilfinanziert von der EKM, gibt es seitdem eine Vielzahl solcher Projekte auf dem Gebiet der EKM und auch im Kirchenkreis Erfurt.  Ein solcher Erprobungsraum ist dasProjekt  „Flying Kitchen“ . Die in einem Bauwagen befindliche, mobile Küche kommt seit Sommer 2023 zum Einsatz und soll perspektivisch bei Gottesdiensten und kirchlichen Festen Verwendung finden. Gleichzeitig kann sie als Bühne für Theater und Musik fungieren. Einen weiteren Erprobungsraum im Kirchenkreis gibt es in der Predigergemeinde Erfurt. Die Pfarrerin und Ordinierte Gemeindepädagogin Yvonne Raufmann stellte ihn vor. Hier geht es um die Vernetzung der Predigergemeinde mit den Strukturen in unmittelbarer Nähe der Kirche sowie innerhalb der Stadtgesellschaft.
Auf der Tagesordnung der Synode standen außerdem u.a. der Haushaltsplan für das Jahr 2024, die Rechnungslegung zum Haushalt des Kirchenkreises für das Jahr 2022 und der Bericht von Senior Dr. Matthias Rein. Er informierte u.a. über den Stand von Kooperationen mit benachbarten  Kirchenkreisen, aber auch mit Partnern außerhalb Deutschlands wie zum Beispiel mit der Region Bradford, die seit 2014 zur Diözese Leeds gehört. Derzeit werde ein neues Projekt mit den dortigen Partnern in den Blick genommen. Eine Gruppe von Schauspielerinnen und Schauspielern des Schülertheaters des Ev. Ratsgymnasiums und der Ev. Jugend soll mit einem Theaterstück 2025 nach Bradford fahren. Bradford wird im Jahr 2025 die Kulturhauptstadt Großbritanniens sein.
Matthias Rein warf in seinem Bericht außerdem einen Blick in das Jahr 2024. Ca. 30.000 Besucher*innen erwarten die Stadt Erfurt und das Bistum Erfurt anlässlich des Katholikentages vom 29. Mai bis 2. Juni 2024 in Erfurt. „Wir als evangelische Kirche sind eng in die Planungen einbezogen, sowohl im Blick auf Organisation,  konzeptionelle Programmgestaltung als auch im Blick auf evangelische Programmbeiträge und Einbeziehung von Kirchen, Gemeindehäusern und Kulturbeiträgen“ sagte Rein. Hier bewähre sich das vertrauensvolle ökumenische Miteinander. Erinnerungen an den Kirchentag auf dem Weg im Jahr 2017 würden wach, so Rein. Rein rief die Erfurterinnen und Erfurter, aber auch die Synodalen dazu auf, sich in die Vorbereitungen einzubringen und den Katholikentag nach Kräften zu unterstützen.
Ein weiteres Thema war der Klimaschutz, zu dem der Kirchenkreis Erfurt seinen Beitrag leisten will. Bereits Ende September gab es eine Expertenrunde im Evangelischen Ministerium. Deren Teilnehmer*innen tauschten sich über Möglichkeiten der Stromgewinnung durch Photovoltaik-Anlagen auf Dächern kirchlicher Gebäude aus. Derzeit sucht der Kirchenkreis einen „Klimamanager“, der sich um die Themen Nachhaltigkeit und Umweltschutz kümmert. In diesem Zusammenhang wurde auch über den geplanten Nachhaltigkeitsfonds im Kirchenkreis informiert. Derzeit wird evaluiert, welche Summe in den Fonds gegeben wird. Zugleich sollen bis zum Frühjahr 2024 Kriterien formuliert werden, wer Mittel aus dem Klimafonds für seine Kirchengemeinde beantragen kann.
Zwei Ausschüsse - der Ausschuss Kinder-, Jugend- und Bildungsarbeit sowie der Ausschuss für Fragen des kirchlichen Lebens - werden in ihren nächsten Zusammenkünften neue Vorsitzende wählen, weil die bisherigen Vorsitzenden  Pfr. Zebe und Pfr. Heinke landeskirchliche Aufgaben übernommen bzw. in den Ruhestand getreten sind.




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Die Synode des Kirchenkreises Erfurt  Kirchenkreis Erfurt/ Greim Blick in den Altarraum der Thomaskirche  Kirchenkreis Erfurt/ Greim Der Präses der Kreissynode, Dr. Urich Born.  Kirchenkreis Erfurt