29.04.2025
Dr. Heino Falcke feierte 96. Geburtstag: Veranstaltung im Augustinerkloster zu Glaubensgewissheit und Verantwortung

Am 12. Mai 2025 wurde der Erfurter Theologe Dr. Heino Falcke 96 Jahre alt. Freundinnen und Freunde des früheren Erfurter Propstes nahmen diesen Geburtstag zum Anlass, zu einer öffentlichen Veranstaltung ins Erfurter Augustinerkloster einzuladen. Thüringens ehemaliger Ministerpräsident konnte wegen der Wahl des Bundeskanzlers nicht teilnehmen, schickte aber ein Grußwort.

„Unsere Hoffnungen reichen weiter als unsere Ängste“, lautete das Motto der Veranstaltung am 6. Mai im Augustinerkloster. Im Beisein von Dr. Heino Falcke dachte der Freundeskreis unter anderem darüber nach, welche Erfahrungen aus der ehemaligen DDR bis ins Heute reichen und wie die Ökumenische Bewegung Christinnen und Christen zu Vielfalt und innerer Freiheit befähigt. Zudem setzten sie sich kritisch mit dem Thema „Aufrüstung“ auseinander. Zu Wort kamen bei der etwa zweistündigen Veranstaltung Konrad Raiser, der frühere Generalsekretär des Weltrates der Kirchen, Joachim Garstecki, ehemals Generalsekretär von Pax Christi in Deutschland, Pfarrer Bernd Winkelmann, engagiert in Fragen einer politischen Spiritualität, Almuth Berger, Staatssekretärin der letzten DDR-Regierung sowie weitere Vertraute von Heino Falcke. Auch Bodo Ramelow, bis 2024 Ministerpräsident des Freistaates Thüringen und seit kurzem stellvertretender Präsident des Deutschen Bundestages, hatte sein Kommen zugesagt, konnte aber wegen der Wahl des Bundeskanzlers am 6. Mai in Berlin nicht teilnehmen. Er schickte stattdessen schriftliche Glückwünsche.

Dr. Heino Falcke wurde am 12. Mai 1929 in Riesenburg (Westpreußen) geboren. Er studierte Evangelische Theologie in Berlin, Göttingen und Basel. 1973 wurde er zum Propst des Sprengels Erfurt berufen, den er bis zu seinem Ruhestand 1994 leitete. Heino Falcke, ein brillianter Theologe und unangepasster Denker, hat sich auf vielfältige Weise einen Namen über Kirchenkreise hinaus gemacht, so zum Beispiel durch seinen Vortrag „Christus befreit – darum Kirche für andere“ bei der Synode der evangelischen Kirchen in der DDR 1972 in Dresden. Es handelte sich um eine viel beachtete und mutige Analyse der Rolle der evangelischen Kirche im Verhältnis zum DDR-Staat. Auf Widerspruch auf Seiten des Staates stieß dabei besonders Falckes Formulierung von einem "verbesserlichen Sozialismus".



Heino Falcke ist seit vielen Jahren Mitglied eines ökumenischen Freundeskreises - eines „Ost-West-Kreises“, der noch vor der politischen Wende entstanden ist. Obwohl die meisten längst im Ruhestand sind, treffen sich die prominenten TheologInnen, PfarrerInnen und JournalistInnen immer noch mehrmals im Jahr - am 6. Mai 2025 im Erfurter Augustinerkloster.