06.12.2021
Kaumannskirche im Herzen von Erfurt wiedereröffnet

Eine der ältesten Erfurter Kirchen, die Kaufmannskirche, wurde nach einer anderthalbjährigen Sanierungsphase Ende November mit einem großen Festgottesdienst wiedereröffnet.

Lichtdurchflutet und modern, so präsentiert sich das umgestaltete Kirchenschiff nach der Sanierung. Im Fokus der Kirche steht jetzt der barocke Schnitzaltar: Hier lässt sich mittelalterliche Schnitzkunst in ihrer Perfektion bestaunen. Aber auch ganz praktische Dinge mussten im Rahmen der Sanierung realisiert werden. Es fehlten nicht nur sanitäre Einrichtungen in der Kirche, sondern auch Versammlungsräume.
Angesichts der oben genannten „Baustellen“ stellte die Sanierung für die Kirchengemeinde eine enorme finanzielle Herausforderung dar. Lange war vergeblich nach Fördermittelgebern gesucht worden. Schließlich mussten ca. 2 Millionen Euro beschafft werden. Bei Gespräche in der Thüringer Staatskanzlei fand sich schließlich ein Weg, und zwar durch die Inanspruchnahme des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und hier speziell der Bereich für Kultur und Kunst. Anfang April 2020 wurden die erste Gerüste gestellt, am 17. April 2020 war offizieller Baustart.
Es gab eine Menge zu tun: Die Elektroinstallation war völlig überaltert, die Emporen mussten aufgrund von Schäden im unteren Bereich provisorisch abgestützt werden, der Fußboden war stark geschädigt. Eine Möglichkeit zur Temperierung der Kirche bestand nicht.
„Diese Kirche hat viel zu erzählen“, sagte Karl-Heinz Kindervater vom Verein „Freunde der Kaufmannskirche“ in seinem Grußwort im Gottesdienst: „Von den Anfängen im Mittelalter, von Luther und der Reformation, von der bedeutenden Bildhauerfamilie Friedemann, von der großen Familie von Johann Sebastian Bach, bis hin in die jüngste Geschichte, dem 7. Oktober 1989.“