29.08.2014
Sag Nein - und wage das blühende Leben

Angsträume
Eine Ausstellung von ezra
Mobile Beratung für Opfer rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt

Vom 31.08. bis 12.09.2014
im Rahmen des Kunstprojektes „Kirche blüht“
in der Kirche St. Laurentius in Kirchheim

Täglich geöffnet von 16 bis 18 Uhr
Veranstaltet vom Evangelischen Pfarramt Bischleben
in Kooperation mit der Bürgerinitiative "Kirchheimer gegen Rechts"

Rechtsextremismus und rechtsextreme Gewalt sind nicht vereinbar mit der Botschaft des christlichen Glaubens. Nächstenliebe verlangt Klarheit – Klarheit in der Ablehnung von Ausgrenzung und Gewalt. Wir brauchen eine Kultur der Aufmerksamkeit. Diese darf nicht nur Erscheinungsformen des Rechtsextremismus und rechtsextremer Gewalt im Blick haben, sie muss auch und in besonderer Weise die Opfer dieser Gewalt wahrnehmen. Die Opfer rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt brauchen unser Verständnis, unsere besondere Vorsorge und Anteilnahme und unseren Einsatz. Die Ausstellung ist diesem Anliegen verpflichtet. Ich wünsche ihr, das sie viele Menschen nachdenklich macht, anspricht und zum Handeln ermutigt.
  • Landesbischöfin Ilse Junkermann (Schirmherrin der Ausstellung)

Die als Wanderausstellung konzipierte Dokumentation basiert auf 15 Fällenrechter Gewalt in Thüringen. Die dokumentierten Fälle ereigneten sich zwischen 2009 und 2011 (mit einer Ausnahme 2006). Sie markieren einen Querschnitt verschieden motivierter Angriffe und Formen von rechter Gewalt. Die Tatorte befinden sich in fast allen Regionen Thüringens. Alle Angriffe sind ezra, der mobilen Beratung für Opfer rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt in Thüringen, bekannt und wurden in weiten Teilen auch von ihr bearbeitet.

Das Anliegen der Ausstellung ist es, für die Alltäglichkeit rechter Gewalt zu sensibilisieren. Einige Formen von Gewalt werden dauerhaft, andere subtiler oder bedrohlicher ausgeübt. Das trägt dazu bei, dass viele Fälle keine Öffentlichkeit erfahren. Rechte Gewalt ist häufig alltäglicher und weiter verbreitet, als die öffentliche Darstellung vermuten lässt.

Für die Betroffenen bedeuten Angriffe – in welcher Form auch immer – tiefe Einschnitte in ihr vertrautes Leben. Es entstehen subjektiv wahrgenommene »Angsträume«, die sowohl individuell erlebt werden, sich teilweise aber auch für ganze Gruppen zu einem permanenten Szenario der Bedrohung herausbilden. Besonders schwierig wird es, wenn Menschen aus Motiven der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit in der Kneipe, im Supermarkt oder in den eigenen vier Wänden angegriffen werden und die persönliche Lebenswelt so zu einem »Angstraum« wird.

Bei Interesse an einem Besuch der Ausstellung außerhalb der Öffnungszeiten, zum Beispiel vormittags für Schulklassen, rufen Sie bitte an im Pfarramt Bischleben, Telefon 0361-64 37 002 oder 0163-8695249.

ezra ist ein Projekt in Trägerschaft der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland. Der bund evangelischer jugend in mitteldeutschland ist mit der Umsetzung beauftragt. ezra wird im Rahmen des Thüringer Landesprogramms für »Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit« und des Bundesprogramms »Toleranz fördern – Kompetenz stärken« gefördert.

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